In Žemaičių Kalvarija stehen neunzehn Kapellen am Kalvarienweg. Der Stationsweg führt die Gläubigen über sieben Kilometer an diesen Kapellen vorbei. Die Einrichtung geht auf die Initiative von Bischof Georg Tyszkiewicz aus dem siebzehnten Jahrhundert zurück, als auch alle Kapellen erbaut wurden, wobei bei den meisten aber nicht bekannt ist, wann genau sie fertiggestellt wurden.

Die Kapellenhügel und die Abstände entsprechen genau denen des Leidenswegs von Jesus. Die Architektur ist volkstümlich und gewissermaßen mit der Kulturlandschaft verwachsen, innen sind die Kapellen mit monumentalen Wandgemälden versehen. Als historisch bedeutsamste Kapelle gilt „Jesus leidet und stirbt am Kreuz“ mit der von Kazimieras Varnelis gemalten Szene der Trauer um Christus. Die Kapelle „Im Rathaus“ wurde im neogotischen Stil errichtet und aus Feldsteinen gemauert, zeichnet sich jedoch durch reichlichen Schmuck aus. Nachdem die Kirche einem Brand zum Opfer gefallen war, wurden hier die Messen gelesen und während des Verbots litauischer Druckerzeugnisse wurde in der Kapelle ein Versteck eingerichtet, um solche Druckwerke zu verbergen.