Auf dem alten Friedhof von Kretinga befindet sich das Grab eines Franziskanermönchs, Predigers, Botanikers und Arztes Jurgis Pabrėža, auch als Pater Ambrose bekannt. Der Mann, der von siebzehnhundert-ein-und-siebzig bis achtzehnhundert-neun-und-vierzig in Kretinga lebte, war der umliegenden Bevölkerung gut bekannt. Deshalb errichtete der Klosterwächter Augustinas Dirvelė neunzehnhundert-drei-und-dreißig auf seinem Grab eine fünfzig Quadratmeter große neugotische Steinkapelle.

In der Kapelle hängt ein Gemälde der Heiligen Jungfrau Maria, einer immerwährenden Retterin, deren Autor bis heute nicht bekannt ist. Die Einwohner von Kretinga besagen jedoch, dass das Gemälde von Jurgis Pabrėža selbst gemalt wurde. Neunzehnhundert-drei-und-neunzig wurden das Grab und die Kapelle von Jurgis Ambrose Pabrėža in das Verzeichnis des Kulturerbes eingetragen.

Viele samogitische Gläubige halten Jurgis Pabrėža immer noch für einen Heiligen. Die Geschichte besagt, dass die Kranken an seinem Grab manchmal Wunder erleben und so werden die Kerzen dort nicht nur an Allerheiligen, sondern das ganze Jahr über angezündet, so dass das ewige Kerzenlicht im Inneren der Kapelle nie erlischt.